16. Weltbodenkonferenz in Riad erreicht Fortschritte in der Bekämpfung von Wüstenbildung und Landdegradierung
Die 16. Vertragsstaatenkonferenz der UNCCD (Conference of the Parties - COP16) fand vom 2. bis 13. Dezember in Riad, Saudi-Arabien, unter dem Motto „Our Land. Our Future“ statt. Zur gleichen Zeit tagten auch die Sitzungen der beiden Unterorgane der UNCCD zur Überprüfung der Konventionsumsetzung (kurz CRIC) und das Gremium zur wissenschaftlichen Begleitung (kurz CST) statt. Mit über 20.000 Teilnehmenden, der großen Anzahl an Side Events und Dialogen und 39 Beschlüssen war es die größte Vertragsstaatenkonferenz der UNCCD aller Zeiten. Zum ersten Mal wurde ein dualer Ansatz verfolgt. Neben einem Verhandlungsstrang, der sich auf Beschlüsse und politische Erklärungen konzentrierte, gab es eine Aktionsagenda. Diese förderte freiwillige Verpflichtungen und Initiativen zu Themen wie Resilienz, Innovation und Finanzen. Die Einführung der Green Zone schuf Raum für den Dialog zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Nichtregierungsorganisationen und Finanzinstituten, um nachhaltigen Fortschritt bei der Erreichung der Konventionsziele zu fördern.
Besonders im Fokus stand die Bedeutung gesunder Böden für die Ernährungssicherheit, die Wasserregulierung und den Schutz vor extremen Wetterereignissen wie Dürren und Überschwemmungen. Die Konferenz betonte die Dringlichkeit internationaler Zusammenarbeit und langfristiger, nachhaltiger Maßnahmen, um Landdegradation zu bekämpfen und die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen, lokaler Gemeinschaften und Indigener Völker zu sichern.
Die wichtigsten Beschlüsse und Ergebnisse im Überblick
Verbindung des Schutzes von Boden, Natur und Klima
Die Weltbodenkonferenz hat die Bedeutung von Synergien zwischen den drei Rio-Konventionen zum Klima-, Natur- und Bodenschutz betont. Für alle drei Konventionen ist der Schutz, die nachhaltige Nutzung und Wiederherstellung von Land ein zentrales Element. Das BMZ unterstützt Vertragsstaaten bei der Entwicklung und Finanzierung von Projekten, die Synergien zwischen den Rio-Konventionen fördern, durch eine Partnerschaft, deren nächste Phase auf der Konferenz in Riad gestartet wurde.
Investitionen in die Wiederherstellung von Land beschleunigen
Die UNCCD-Staatengemeinschaft ist sich einig, dass mehr Investitionen und Maßnahmen zur Wiederherstellung von degradiertem Land in Zukunft nötig sind. Gemeinsam mit weiteren Unterstützern wie der Schweiz und dem Gastgeberland Saudi-Arabien hat Deutschland bei der diesjährigen Weltbodenkonferenz einen Multi-Geber-Fonds aufgesetzt, der ein globales Best-Practice-Netzwerk stärkt (World Overview of Conservation Approaches and Technologies, WOCAT).
Vorbeugendes Dürrerisikomanagement auch durch Privatinvestitionen
Deutschland hat sich stark für ein vorbeugendes und international koordiniertes Dürrerisikomanagement eingesetzt. Trotz Verhandlungsfortschritten und Konsens der Vertragsstaaten über die hohe Bedeutung von Dürre und Dürreresilienz, konnte hier noch kein Durchbruch erzielt werden. Die Verhandlungen werden bei den Folgekonferenzen weitergeführt. Deutlich wurde die Notwendigkeit, stärker in Prävention von Dürren und ihren Folgen zu investieren. Neben staatlichen Anstrengungen sind hierfür auch private Investitionen unerlässlich. Dass sich das wirtschaftlich lohnt, zeigt eine von Deutschland geförderte Studie zu Investitionen in Dürrewiderstandsfähigkeit, die bei der Konferenz hochrangig vorgestellt wurde.
Landwirtschaftliche Bodenbewirtschaftung und Weidebewirtschaftung
Erstmalig befasste sich eine Weltbodenkonferenz explizit mit den Themen Landwirtschaft sowie Weidebewirtschaftung. Der Beschluss zu Landwirtschaft fordert mehr Investitionen in Lösungen und Partnerschaften in dem Bereich. Ein weiterer Beschluss fordert, nachhaltige Maßnahmen für die Bewirtschaftung von Weideland zu priorisieren, um Landdegradation und Klimawandel zu bewältigen.
Jugendbeteiligung
Auf der 16. Weltbodenkonferenz wurde eine stärkere Beteiligung von jungen Menschen erreicht. Hierzu wurden bereits eine Strategie zum Engagement der Jugend und ein Jugend-Aktionsplan verabschiedet. Deutschland setzte sich aktiv für die Beteiligung junger Menschen ein mit dem „Land Youth Negotiators Programme“. Durch dieses Programm wurden erstmals junge Verhandlerinnen und Verhandler aus 35 Ländern ausgebildet, die als Teil der Delegationen die Konferenz aktiv mitgestalteten.
Budget
Die Vertragsstaaten der UNCCD konnten sich auch auf eine moderate Erhöhung des Kernbudgets einigen und damit sicherstellen, dass das UNCCD-Sekretariat sein Mandat weiterhin effektiv erfüllen kann. Deutschland ist als Sitzstaat (Bonn) einer der wichtigsten Unterstützer der Konvention.
Die Abschlussdokumente der Konferenz finden Sie unter www.unccd.int/cop16