Faktensammlung: Dürren

Der Begriff Dürre bezeichnet eine über mehrere Jahre andauernde Trockenheit (Unterschreitung der langjährigen durchschnittlichen Niederschlagsmenge in einer Region). Dürren gehören in den Randgebieten der Wüsten, den Steppen und Savannen aufgrund der von Natur aus hohen Niederschlagsvariabilität zum ganz normalen Klimageschehen. Im Maghreb sind beispielsweise innerhalb eines Zeitraumes von 10 Jahren durchschnittlich drei Jahre von Dürre geprägt.

 

Die Folgen naturbedingter Dürren führen erst dann zu menschlichen Katastrophen, wenn Dürrekrisen, die sich in fragilen Ökosystemen ereignen, auf Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme mit geringer Dürreresistenz treffen. D.h., daß die betroffene Bevölkerung aufgrund von Armut, mangelhafter Bildung, etc. nicht angemessen auf solche Ereignisse reagieren kann.

 

  • Beispiel Südliches Afrika 2003: 16 Millionen Menschen benötigen in diesem Jahr Nahrungsmittelhilfen.
  • Beispiel Indien 2000: Mehr als 90 Millionen Menschen sind in den Provinzen Rajastan, Gujarat und Andhra Pradesh von einer Trockenperiode betroffen.
  • Beispiel Iran 2000: Hunderttausende Menschen leiden unter einer Trockenheit. Die ökonomischen Kosten der Dürre werden auf 1,7 Mrd. US$ geschätzt.
  • USA 1998: Landesweite Verluste von 40 Mrd. US$. Allein im Bundesstaat Texas bewirkt der durch Dürre bedingte Ausfall der Baumwollernte Verluste in Höhe von 1,5 Mrd. US$.
  • Afrika 1991-1992: Die kontinentweite Dürre betrifft 6,7 Millionen km2 und über 24 Millionen Menschen.
  • Horn von Afrika 1984/85: Durch Hunger infolge der Dürre kommen 750.000 Menschen ums Leben.
  • Sahelzone: Im 20. Jahrhundert sind vier große Dürreperioden zu verzeichnen (1910-14, 1944-49, 1969-74, 1981-85). Die daraus resultierenden Hunger- und Flüchtlingskatastrophen kosteten Millionen von Menschen das Leben.
  • "Historische" Dürrekatastrophen kosteten Millionen von Menschen das Leben: China (1928): 3 Millionen; Indien (1942): 1,5 Millionen.

 

(Quelle: H.-G. Bohle in Plate, E.J. und Merz, B.: Naturkatastrophen, Stuttgart 2001).

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Zwischen 1971 und 2000 von Dürren betroffene Bevölkerung (UNEP/GRID Arendal 2002)

Die Weltbevölkerung wächst 
und Nahrung wird knapp.
Trotzdem zerstören wir unseren Boden - den Grund unseres Lebens. 
Woran liegt das? Und was können wir dagegen tun? 

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